Zum 50. Todestag von Meinrad Inglin
4. Dezember 2021: Heute vor fünfzig Jahren starb Meinrad Inglin (1893-1971) in Schwyz. Er gehört zu den bedeutendsten Schweizer Schriftstellern. «Er ist einfach ein grosser Erzähler und einer der ungewöhnlichsten Beobachter und Schilderer von Landschaft in der Literatur des 20. Jahrhunderts», hielt Peter Laemmle im Norddeutschen Rundfunk fest. Von 1922 an erschienen seine Romane und Erzählungen, vom heimkehrenden Schelm Wendel von Euw über die stilistisch faszinierenden Grand Hotel Excelsior und Die graue March bis zum weitgespannten opus magnum Schweizerspiegel.
Nach dem zweiten Weltkrieg verfasst er den als Autobiographie missverstandenen Roman Werner Amberg und publiziert Erzählsammlungen, die eine überraschende Vielfalt der Themen und Stile zeigen – von tragischen Geschichten über Märchen bis zu ironischen, ja satirischen Skizzen. Als späte Werke folgen Urwang, in dem er Anteilnahme an Natur und Umwelt gegen unbedingte Fortschrittsgläubigkeit setzt, und Erlenbüel. In diesem letzten Roman thematisiert er nochmals Heimkehr, wie schon in seinen ersten Texten.
Zur Zeit ist eine szenisch-musikalische Lesung zum 50. Todestag von Meinrad Inglin auf Tournee: Ein Programm in zwei Teilen mit berührenden Liebes-Erzählungen und skurril-komischen Geschichten. Download des Veranstaltungflyers: Inglin_Flyer_E-Version_v2-210915
Nächste Aufführungsdaten: 5.12. in Stans, 11.12. in Luzern, 23.1.2022 in Sarnen.
Die Filme von Xavier Koller nach Erzählungen Inglins, «Der Schwarze Tanner» und «Das gefrorene Herz» machen deutlich, dass das Werk von Meinrad Inglin noch heute lebendig geblieben ist und zu Entdeckungen einlädt. Beide Filme sind kommende Woche in Luzern im stattkino zu sehen.
Inglins Werke erscheinen im Limmat Verlag und im Amman Verlag; sie sind alle im Buchhandel erhältlich. Die vor kurzem erschienene Auswahl aus den Erzählungen, Schneesturm im Hochsommer, zeigt die Vielfalt von Inglins Erzählwelt.