Verhexte Welt (1958)
Im hastigen Wechsel von Schatten und Mondschein drehte das Paar sich rasend, und ein Wirbelsturm ging von ihm aus, der stäubte ringsum Erde vom Acker, schüttelte drüben am Bach die Erlen und Weiden und blies eine heulende Tanzmusik. Von den Tanzenden selber hörte man keinen Laut. Dem Näzl aber flogen die Kleider wie faulende Lumpen vom Leibe, seine Haut zerriss zu Fetzen, sein Blut spritzte herum, sein rotes Fleisch begann zu schrumpfen. Als vom Geschundenen nichts mehr zu sehen war, stand die Vogelscheuche wieder starr an ihrem Platz, der Wirbelsturm legte sich, und die Nacht war wie vorher, es windete im Tal, und die Wolken flogen am Mond vorbei.»
Nach Urwang (1954) beschäftigt Inglin sich zunächst mit Umarbeitungen früherer Werke; daneben stellt er aus zu ganz verschiedenen Zeiten entstandenen Geschichten und Märchen den Band Verhexte Welt zusammen.