Erzählungen (1968 und 1970)
Er hob den hölzernen Milchtrichter vor den bärtigen Mund, rief ‹Gelobt sei Jesus Christ!› in den Abend hinaus, rief die Mutter Gottes und drei Bauernheilige an und bat sie um ihren Schutz für die Alp und das liebe Vieh, dann verwünschte er wider jede Regel einen gewissen, unter Bauern verhassten Mann, den er mit Namen nannte, und schloss den Betruf so: ‹Er söll verlumpe oder dr Tüfel söll e hole! Das walte Gott!›»
Inglin hat zwar selber unter seinem «Werk» in erster Linie die Romane verstanden; den modernen Lesegewohnheiten entsprechen allerdings die Erzählungen ebensosehr. Sie sind in den verschiedensten Anthologien vertreten, und auch die beiden Inglin-Filme beruhen auf Kurzgeschichten.
Anekdotisches und Sagenhaftes steht neben grösseren Formen, die auf Inglins Romane verweisen; der Ammann Verlag hat (neben den beiden Erzählungsbänden der Gesamtausgabe) 1998 eine Auswahl unter dem Titel Die Lawine veröffentlicht. Eine weitere Auswahl von Inglins Erzählungen ist im September 2021 bei Limmat erschienen, aus Anlass des fünfzigsten Todestags: Schneesturm im Hochsommer.